MS-Dialog

Dies ist in der Ausgabe von MS-Dialog:

Liebe auf den zweiten Blick

Steffi (36) und Andreas (39) kennen sich bereits seit 1994, denn beide sind begeisterte Fans der gleichen Eishockeymannschaft, der Moskitos in Essen. Sie sahen sich immer wieder in der Essener Eishalle oder bei Auswärtsspielen, tauschten Belanglosigkeiten aus. Drei Jahre dauerte es, bis sie richtig ins Gespräch kamen. „Ich erzählte ihm, dass ich nach dem Spiel nicht mehr mitkommen könne was trinken, da ich wegen meiner MS nach Hause müsse zum Spritzen“, erinnert sich Steffi. Sie lebt, seit sie 13 Jahre alt ist, mit MS und macht seit 1996 Anfang an Andreas reagierte so, als wäre das das Normalste auf der Welt, verabschiedete sich von Steffi und sagte, dass er sich auf ein Wiedersehen freue. Das fand dann auch zwei Wochen später auf dem Sommerfest der Moskitos statt. Als sie miteinander redeten, spürten sie, dass da mehr war als reine Sympathie. Sie hatten Herzklopfen, verliebten sich ineinander. Schnell stand für beide fest, dass sie miteinander leben wollten. „Wir waren uns beide ganz sicher, dass wir füreinander bestimmt sind“, erklärt Andreas. Und sie waren sich sicher, dass sie Kinder haben wollten. „Weder Andreas noch ich hatten wegen meiner MS Befürchtungen“, fügt Steffi hinzu. Sie wussten auch, dass sie sich auf die Mithilfe von Großeltern und Freunden verlassen konnten. Ein Jahr nach der Hochzeit kam 1999 ihr Sohn Fabian zur Welt, drei Jahre später die Tochter Lea-Marie.

 

Leben mit Kindern

Steffis Erkrankung hielten sie vor den Kindern nie geheim. Die beiden wissen, dass ihre Mama sie über alles liebt, aber nicht immer voll belastbar ist. Denn sie hat immer wieder einen Schub. „Der bisher Schlimmste war im Jahr 2006. Ich hatte Doppelbilder, meine Beine machten Probleme und auch mein Sprachzentrum war betroffen“, beschreibt sie die Auswirkungen. Damals erklärte Andreas den Kindern, warum es der Mama schlecht geht und dass es bald wieder besser sein wird. Als sich Steffi wieder erholte hatte, „waren die Kinder richtig erleichtert und wahnsinnig glücklich“, erinnert sich Steffi. Denn dann hatte sie wieder genug Kraft, um mit den Kindern zu spielen, zu schmusen und für gemeinsame Unternehmungen. „Gott sei Dank sind Schübe die absolute Ausnahme und verlaufen auch nicht immer so schwer“, betont Steffi, „Beim letzten Mal war nur der Geschmackssinn betroffen“. Das hatte nur wenige Auswirkungen auf den Familienalltag. „Nur beim Abschmecken der Gerichte brauchte ich Hilfe von meinem Mann“, erklärt sie. Andreas unterstützt sie, wo er kann. Um ihr täglich kleine Auszeiten zum Erholen und Kraft sammeln zu ermöglichen, kümmert er sich am Abend um die Kinder, wenn er von seiner Arbeit als Gas- und Wasserinstallateur nach Hause kommt. „Er nimmt mir vieles ab, sieht von allein, wenn ich eine Verschnaufpause brauche.“ Zu ihrer Partnerschaft gehört für beide aber nicht nur die Rolle als Eltern. Sie nehmen sich auch Zeit füreinander, zum Beispiel wenn die Kinder bei den Großeltern sind. Denn Andreas sieht in Steffi nicht nur die Mama, sondern auch die Frau, die ihm gefällt und mit der er gerne zusammen ist.

 

Liebe als Partner

Sie erleben beide ihre Liebe als etwas, das es zu pflegen gilt. „Wir kennen und mögen uns mit all unseren Macken, haben Verständnis für den anderen und können über die gleichen Dinge lachen“, zählt Andreas die Erfolgsfaktoren ihrer Ehe auf. „Ich schätze und liebe an meinem Mann, dass er immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche, dass ich mich hundertprozentig auf ihn verlassen kann, wenn es mir mal nicht gut geht“, meint Steffi. Sie fügt hinzu, dass das Zusammenleben mit einem chronisch kranken Menschen eine besondere Herausforderung ist: „Der Partner muss die Balance finden zwischen Helfen und Bevormunden. Denn ganz egal was ist und wie schwer es auch fallen mag, er darf nie das Gefühl vermitteln, dass der Erkrankte nichts mehr allein schafft.“ Um diese Balance zu finden, sind zwei für Andreas zwei Eigenschaften nötig: „Zuneigung und viel Geduld.“

 

Testimonial Andreas:

„Ich spürte ganz genau, dass Steffi die Richtige ist. Wegen der MS habe ich mir nie Gedanken gemacht, wir schaffen das schon zusammen.“

 

Testimonial Steffi

„Wir erleben uns gern als Paar und sind gern Eltern. Dass wir zwei Kinder miteinander wollten, stand für uns von vornherein fest. Da hatten wir beide keinerlei Bedenken wegen meiner Erkrankung.“

 

 






















































 
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